Digitale Revolution
Der Blog (nicht nur) zum Seminar an der LU Hannover (Historisches Seminar)
26. April 2011
Umgezogen!
Gemeinsam mit Karl Schneider bin ich jetzt im Digitalen Widerstand. Wir sehen uns hoffentlich dort.
12. Januar 2011
Top-Headline
"Die miesen Tricks" erzielt bei Google 103.000 Treffer (am 11,1,2011 um 23.00 Uhr). So schön kann Journalismus sein. Wir bleiben dran!
Die miesen Tricks mit Überwachungskameras...
...und warum ein Hannoveraner dagegen klagt.
11. Januar 2011
Abschreiben war gestern...
...oder: Das sind die Tricks der miesen Plagiateure. Und wie Sie sich mit dieser Software dagegen schützen. Jetzt auch an Ihrer Fakultät.
Die miesen Tricks der Online-Gangster
Spiegel Online zeigt hier wie Sie Ihre Privatsphäre schützen.
5. Januar 2011
Eintrag der Vortragenden zum Thema "Datenschutz"
Datenschutz als Grundrecht (Allgemein)
Beim Datenschutz geht es um die Verarbeitung personenbezogener Daten, sowie der Gewährleistung des informationellen Selbstbestimmungsrechts des betroffenen Individuums.
Doch nicht nur die rasanten Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnik haben eine neue Brisanz geschaffen, sondern auch der Umstand, dass diese Techniken mittlerweile allgegenwärtig scheinen. Daten können dabei heutzutage nicht nur einfacher erhoben werden, sondern auch die Speicherung dieser scheint angesichts enormer Speicherkapazitäten wenig kostenintensiv. Daher sieht sich der Datenschutz insbesondere im Internet mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
> In diesem Buch gibt der Autor eine verständliche Einführung in das Thema und zeigt die Bedeutung und Entwicklungen auf. Dabei wird insbesondere auf die Problematiken im Bereiche Mitarbeiterschutz, Kundendatenschutz und Sozialdatenschutz eingegangen.
Witt. Bernhard C., 2010: Datenschutz kompakt und verständlich: eine praxisorientierte Einführung. 2. aktualisierte und ergänzte Aufl., Wiesbaden: Vieweg.
> Ausführliches Interview mit dem Datenschutzpionier Prof. Dr. Andreas Pfitzmann (Video)
> In diesem Blog zum Datenschutz finden sich weiterführende und verschiedene Artikel zum Thema, sowie wöchentliche Zusammenfassungen der Ereignisse und aktuellen Debatten bezüglich des Datenschutzes.
> Auf dieser Internetseite der Grünen, finden sich verschiedene Problematiken kurz und prägnant aufbereitet, zudem gibt es Tipps zum eigenen Umgang mit dem Thema.
Der Staat als Datensammler – Vom Rechtsstaat zum Präventions-/Überwachungsstaat?
Vor allem im Internet gab und gibt es zu bestimmten politischen Gesetzesinitiativen oftmals Proteste. Dabei ist die Debatte über einen drohenden Überwachungsstaat sicherlich einer der klassischen Konflikte, der aber an Brisanz nicht verloren hat. Neue technische Möglichkeiten, wie sie z.B. beim EU-Projekt INDEC getestet werden sollen, werden teilweise z.B. mit dem Verweis auf die Bedrohung durch den Internationalen Terrorismus legitimiert. Die Kritik daranEs komme zunehmend zu einer Einschränkung von Grundrechten (Konflikt: individuelle Freiheit vs. kollektiver Sicherheit).
Videoüberwachung:
Standortübersicht und Artikel zur Videoüberwachung in Hannover:
> Standorte von Videokameras in der Region/Stadt Hannover.
> Standorte der Überwachungskameras der Polizeidirektion Hannover.
> Wiki-Archiv der Ortsgruppe AK Vorrat Hannover zum Thema Videoüberwachung. Hier finden sich u.a. Dokumente und Briefwechsel mit dem niedersächsischen Innenministerium und der Polizeidirektion Hannover. http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Ortsgruppen/Hannover/Videoueberwachung_in_Hannover
> HAZ-Artikel über Videoüberwachung der Polizei Hannover
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Die-Ueberwachungskameras-der-Polizei-in-Hannover
> NDR-Aktuell: Überwachungswahn in Niedersachsen (Video)
Infos zum EU-Projekt „Indect“:
> Überwachungsprojekt Indect
> Indect. Der Traum der EU vom Polizeistaat
> Wächter am Himmel. Computer jagen Verbrecher
Politik, Überwachungsstaat und Terrorismus:
> Amerika greift nach den Daten (Video)
> Politiker fordern eine schärfere Überwachung
> Kriminalbeamte verlangen Hilfe der Bundeswehr
> Einsatz der Bundeswehr im Inneren? „Wir sind doch nicht im Krieg“
> CDU-Politiker will Pressefreiheit einschränken
> Gefahr bei Großveranstaltungen. Software erkennt Vorboten einer Massenpanik
> Kein Datenschutz für Hartz-IV-Empfänger
Vorratsdatenspeicherung
Deutschland steht seit November 2010 erneut im Visier von terroristischen Angriffen. Seitdem das Bundesverfassungsgericht die Vorratsdatenspeicherung im März für verfassungswidrig erklärt hat, gab es keinen neuen Gesetzesentwurf zu ihrer Umsetzung. Politisch ist das Projekt umstritten: Unterschiedliche Ansichten vertreten beispielsweise Justizministerin Sabine Leutheusser Schnarrenberger (FDP) und Innenminister Thomas de Maizière (CDU). Auch die EU Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung, welche der Auslöser der Debatte ist, befindet sich derzeit in einem Reformprozess. Der Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung, wird vorerst ein kontrovers diskutiertes Thema bleiben.
> Die zehn Gebote der Vorratsdatenspeicherung
> Größter Hamster aller Zeiten (Kommentar)
> Keine Daten über Erfolge
> Der Bürger bleibt gläsern
> Minister machen Druck - Daten lieber gleich speichern
> Schaar für kleine Vorratsdatenspeicherung
Der Staat als Datenschützer – Datenschutz im Internet
Das Internet scheint oft als Raum unbegrenzter Möglichkeiten - dem einen oder anderen vielleicht sogar als relativ rechtsfreien Raum. Eine scheinbare Anonymität, sowie häufig vorhandene Intransparenz führt dabei nicht selten zu Naivität, Sorglosigkeit oder Unwissenheit. Die rechtliche Handhabung und Sanktionierung kann sich dabei als schwierig bis unmöglich erweisen. Insbesondere das deutsche Datenschutzrecht hat daher mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Die öffentlichen Diskussionen entzündeten sich dabei immer wieder an den Diensten „Google-StreetView“ und „Facebook“.
Internet und Datenschutz:
> Regeln für eine vernetzte Welt von morgen (Kommentar)
> Forderung von Datenschützern. Ein Grundgesetz fürs Web
> Studie: Jugendliche werden verschwiegener im Netz
> Parteien missachten eigene Datenschutz-Gesetze
> IT-Forscher enttarnen Internetsurfer
> So leicht können Kriminelle Websufer aushorchen
> Der Porno-Modus funktioniert nicht
> Web-Überwachung – Neues Internet-Protokoll erschwert anonymes surfen
> Online-Daten verraten Versicherern Risikokunden
Google:
> Google klärt Mitarbeiter auf, was Privatsphäre bedeutet
> Hacker späht Google-Adressen per Webseite aus
Facebook:
> Kritik an neuem Facebook-Dienst "Messages"
> Facebook erkennt Freunde. Netzwerk startet automatische Gesichtserkennung
> Neues Datenleck. Facebook-Werbung outet Mitglieder
> Wie Facebook seine Nutzer nutzt
Wirtschaft und „klassischer“ Datenschutz:
> Unmoralische Wirtschaft. Datenschutz-Pionier Benda warnt vor Bedrohungen
> Wirtschaft wehrt sich gegen schärferen Datenschutz
> Spitzel am Arbeitsplatz
> Problematik Kundenkarten
Die Netzagenda des Bundesinnenministeriums
Im Juni 2010 präsentierte Bundesinnenminister Thomas de Maizière einen Thesenkatalog, mit dem das Bundesinnenministerium auf die neuesten Entwicklungen im Internet reagieren möchte. In einer zunehmend vernetzen und digitalisierten Welt, wird es für die Bürger schwieriger, über die Verwendung ihrer personenbezogenen Daten zu bestimmen. Es ist daher notwendig, die Persönlichkeitsrechte der Bürger mit Hilfe einer umfassenden Gesetzesregelung zu stärken. Zudem sollten Instrumente geschaffen werden, die eine bessere Kontrolle über die persönlichen Daten erlauben. Als Beispiel wird ein Verfallsdatum für Dateien genannt. Das Thema Datenschutz im Internet, ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Auf einer Internetseite des Bundesinnenministeriums, war es möglich sich darüber zu informieren und auszutauschen, sowie die jüngsten Pläne des Ministeriums zu bewerten.
> 14 Thesen zu den Grundlagen einer gemeinsamen Netzpolitik der Zukunft (Bundesinnenministerium)
> Diskussion und „Dialogplattform“ über die 14 Thesen:
> Das Internet wird konservativ
> EU-Datenschutz – Digitaler Radiergummi für soziale Netzwerke
Post Privacy
Wie würde eine Gesellschaft aussehen in der es unter den Menschen keine Geheimnisse mehr gibt? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Konzept der Post Privacy. Nach Ansicht der Befürworter des Konzepts, ist die Privatsphäre nicht nur ein Raum in den sich das Individuum zurückziehen kann, sondern auch ein Bereich der Missstände verdeckt. Die gesellschaftliche Stellung von Frauen verändert sich beispielsweise erst, als diese in die Öffentlichkeit traten, um sich aktiv für eine Verbesserung ihrer Lebensumstände einsetzten. Während Datenschützer die Abschaffung der Privatsphäre strikt ablehnen, sehen die Verfechter der Post Privacy gerade darin die potenzielle Quelle für gesellschaftliche Weiterentwicklung.
> Postprivacy: Verlust der Privatsphäre als Chance?
> CDU-Idee fordert Klarnamenzwang
> Auf dem Weg zur gläsernen Behörde. Behörden sollen transparenter werden
Datenschutz-Kodex
Am 01.12.2010 überreichte BITKOM Präsident August Wilhelm Scheer dem Innenministerium den „Datenschutzkodes für Geodatendienste“. Durch diesen verpflichten sich Internetkonzerne die Geodatendienst (Google StreetView) anbieten, sich eigenständig an bestimmte Regeln zu halten. Ab 2011 soll unter anderem eine zentrale Informationsplattform im Internet eingerichtet werden, auf der man die Unkenntlichmachung seines Hauses beantragen kann. Durch dieses Entgegenkommen versucht die Internetbranche einer allumfassenden gesetzlichen Regelung des Innenministeriums entgegen zu wirken.
> Schwarz-Gelb rüstet zum IT-Showdown
> Datenschutz im Netz ausbauen
> „Es wurden Ängste geschürt“ – Interview mit Bitkom-Präsident Scheer
13. November 2010
Eintrag der Vortragenden zu Sitzung 4: Marshall McLuhan
Marshall McLuhan gilt als einer der einflussreichsten Medientheoretiker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke werden als ebenso grundlegend wie revolutionär angesehen und in den Medienwissenschaften bis heute diskutiert. Bereits zu seinen Lebzeiten war McLuhan eine bekannt und in den Massenmedien präsent. Und bis heute - dreißig Jahre nach seinem Tod - wird von vielen verehrt wie kaum ein zweiter in seinem Fachbereich.
Passend zum Vortrag haben wir deshalb hier eine kommentierte Linkliste zusammengestellt, die einen ersten Überblick erleichtern möchte.
Eine sehr ausführliche, deutschsprachige Website über Marshall McLuhan stammt von der Universität Toronto, an der McLuhan seit 1946 lehrte. Es gibt dort verständliche und schön zu lesende Beiträge zu den Themen Biographie, Philosophie, Einflüssen, Thesen, Erben, Kultur und Kritikern. Bemerkenswert finden wir den Artikel, der die Einflüsse McLuhans auf den Hollywood-Blockbuster Matrix (1999) zeigt.
Die deutschsprachige Wikipedia bietet in diesem Eintrag einen Überblick über die Person Marshall McLuhan, sowie seine Thesen und Werke. Ebenfalls lässt sich dort eine ausführliche Liste von englisch- sowie deutschsprachigen Weblinks finden.
Das Ikon-Magazin hat einen Artikel über McLuhan veröffentlicht, der sich näher mit seiner Reputation beschäftigt. Diesem liegt ein Zitat von John Miller zu Grunde, der 1971 schrieb: „It has sometimes been said that Marshall McLuhan´s most impressive achievement ist his reputation.“ Lesenswert!
Unter ähnlicher Prämisse setzt sich Frank Hartmann mit McLuhan auseinander. Er bezeichnet McLuhan auch als „Magier des Medienzeitalters“ und geht auch auf aktuelle Perspektiven ein.
Zwei wichtige Thesen Marshall McLuhans - „Das Medium ist die Botschaft“ und „Das globale Dorf“ - erklären die „Netzpiloten“ auf ihrer Seite. Die Texte sind kurz und verständlich gehalten.
Eine recht unorthodoxe Betrachtungsweise liefert Marcus Klug von der Fachhochschule Düsseldorf in diesem Text, bei dem vor allem „The Medium is the Message“ gut verständlich in der Form eines Theoriedialoges erklärt wird.
Einen kurzen und anregenden Text über McLuhans Einfluss im heutigen digitalen Zeitalter hat Professor Eric Schnell von der Ohio State University verfasst und auf seinem Blog zur Verfügung gestellt.
McLuhan wurde nicht nur Lob, sondern auch Kritik seiner Zeitgenossen zuteil. Einige Gründe dafür nennt der Meeresbiologe und Verhaltensforscher Hans Hass in dem Anhang seiner Dissertation im Jahr 1970.
Im Jahr 1967 erstellten Marshall McLuhan, Quentin Fiore und Jerome Agel eine Hörfassung von McLuhans Werk „The Medium is the Massage“. Hier wurde versucht, die unzusammenhängenden Bilder einer Fernsehsendung in ein Tonformat zu übertragen.
Zum Schluss sei noch der Hinweis auf die Wikiseite zum Thema „Digitale Revolution“ hingewiesen. Hier wird es in den kommenden Wochen ausführliche Zusammenfassungen und Erläuterungen zum Thema Marshall McLuhan, seinem Leben, seinen wichtigsten Thesen, seiner Wirkung und zur Kritik an ihm geben. Diese Wiki ist unter www.digitalerevolution.de zu finden.
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web 2.0
Tagungsbericht
Karl Schneider berichtet auf seinem Blog von der Tagung "Geschichtswissenschaften und Web 2.0" in Basel.
9. November 2010
ePass nur knapp 24 Stunden sicher
Das ging aber wirklich schnell. Keine 24 Stunden hielt das Sicherheitssystem des neuen elektronischen Ausweises, schon war es geknackt. Jan Schejbal beschreibt auf seinem Blog, wie er das amtliche Dokument in einer Nacht überwinden konnte. Die Illusion, dass der neue Ausweis, mit dem man sich auch bei elektronischen Bezahlvorgängen hätte identifizieren sollen, wirklich sicher sei, wurde vom CCC zwar schon vor längerem zerstört. Aber dass es so schnell geht...
8. November 2010
Zeittaucher-Gate - Oder: Öffentlichkeit im digitalen Dorf
Unten hatte ich über die Auseinandersetzungen in der deutschsprachigen historischen Blogosphere berichtet. Was unser Seminar betrifft, so haben wir ein recht anschauliches Beispiel zu dem bekommen, worüber wir auch in der letzten Sitzung gesprochen haben: Öffentlichkeit.
Wer im Web etwas publiziert, der hat zu rechnen mit unmittelbaren Reaktionen. Und diese Reaktionen, seien sie in den Kommentarspalten vermerkt oder als Post in einem anderen Blog, schaffen wiederum selbst unmittelbare Reaktionen. Auch im Web, genauso wie im Print, ist die Herstellung von Aufmerksamkeit eine wichtige Motivation. Nur sind die Reaktionen der Netzgemeinde unmittelbar. Die Logik der Netzwerke lässt eine andere Form von Öffentlichkeit entstehen, eine vernetzte, interaktive und transparentere.
Wer im Web etwas publiziert, der hat zu rechnen mit unmittelbaren Reaktionen. Und diese Reaktionen, seien sie in den Kommentarspalten vermerkt oder als Post in einem anderen Blog, schaffen wiederum selbst unmittelbare Reaktionen. Auch im Web, genauso wie im Print, ist die Herstellung von Aufmerksamkeit eine wichtige Motivation. Nur sind die Reaktionen der Netzgemeinde unmittelbar. Die Logik der Netzwerke lässt eine andere Form von Öffentlichkeit entstehen, eine vernetzte, interaktive und transparentere.
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Zeittaucher
Von einem der auszog Blogs zu rezensieren - und damit scheiterte
Aufregung im historisch interessierten Teil von Kleinbloggersdorf. Es geht nicht wirklich um die Frage, ob sich ein Blog anmaßen darf, andere Blogs zu bewerten und das Prädikat lesenswert zu verteilen. Es geht eher darum, wie er das tut. Und ob Rezensionen dafür das adäquate Mittel sind.
Genau das hat sich der Blog Zeittaucher von Christian Jung nämlich zur Aufgabe gemacht. In seinem Blog listet er einige bekannte geschichtswissenschaftliche Blogs auf, zu denen seine Studierenden Rezensionen verfassten (und wohl noch verfassen werden). So weit so gut. Darf man das eigentlich? Rezensionen zu Blogs? Ja natürlich darf man. Nur: Sind Rezensionen wirklich eine geeignete Gattung? Fachwissenschaftliche Rezensionen sind wichtig für Publikum und rezensierten Autor. Sie folgen jedoch auch einem klaren Regelwerk: Die Veröffentlichung ist an ihrem wissenschaftlichen Vorgehen und Erkenntniswert zu messen. Während man Bücher von Fachkollegen natürlich rezensiert und damit dem Fachpublikum, einen wertenden Einblick in Veröffentlichungen gewährt, sind Blogs doch ganz und gar anders zu bewerten. Sie sind eben keine ganzheitlich stimmige Veröffentlichung zu einem bestimmten Thema unter einer bestimmten Fragestellung. Die Texte sind mal kurz mal länger und enthalten nicht zwingend wissenschaftliche Inhalte, sondern doch vielmehr Hinweise, Links, Meinungen. Einige betrachten sie als Tagebücher, kommentieren aktuelle Geschehnisse oder diskutieren Einträge in anderen Blogs. Oder wie hier: der Blog als begleitende Plattform einer Veranstaltung und darüber doch auch immer wieder hinausgreifend. Reicht es denn nicht, lesenswerte Blogs in der Blogroll zu vermerken? Die Kollegen von histnet vergeben schon seit längerem das Prädikat "Blog des Monats" und signalisieren damit: Wir finden dies und jenes lesenswert und empfehlen es weiter. Sie verpassen aber anderen Blogs keinen Stempel a là "Unblog des Monats".
Wie die Rezensenten zu Zensoren wurden
Wenn in Kleinbloggersdorf einer auszieht andere zu rezensieren, dann ist es kaum verwunderlich, dass er sich damit großem Unmut aussetzt. So auch hier geschehen. Daniel Eisenmenger berichtet noch einigermaßen amüsiert von der Auseinandersetzung in den Kommentarspalten und fragt nach klaren Vorgaben für die Rezensionen von Blogs.
Karl Schneider verlinkt den Streit mit einem nachdenklich-belustigten "Na dann".
Klaus Graf vom allseits geschätzten Archivalia-Blog hingegen nennt den verantwortlichen Rezensenten einen "miesen Zensor". Denn anscheinend, so legt Grafs Eintrag nahe, war man auf Zeittaucher keineswegs gewillt, die kritischen Kommentare zur eigenen Arbeit genauso gelassen hinzunehmen, wie man vorher die kritischen Rezensionen veröffentlicht hatte. Dass Christian Jung die Kommentare nun gänzlich geschlossen hat, stimmt daher auch mich etwas nachdenklich.
Offenlegung: Dieser Blog ist bisher nicht rezensiert worden.
Genau das hat sich der Blog Zeittaucher von Christian Jung nämlich zur Aufgabe gemacht. In seinem Blog listet er einige bekannte geschichtswissenschaftliche Blogs auf, zu denen seine Studierenden Rezensionen verfassten (und wohl noch verfassen werden). So weit so gut. Darf man das eigentlich? Rezensionen zu Blogs? Ja natürlich darf man. Nur: Sind Rezensionen wirklich eine geeignete Gattung? Fachwissenschaftliche Rezensionen sind wichtig für Publikum und rezensierten Autor. Sie folgen jedoch auch einem klaren Regelwerk: Die Veröffentlichung ist an ihrem wissenschaftlichen Vorgehen und Erkenntniswert zu messen. Während man Bücher von Fachkollegen natürlich rezensiert und damit dem Fachpublikum, einen wertenden Einblick in Veröffentlichungen gewährt, sind Blogs doch ganz und gar anders zu bewerten. Sie sind eben keine ganzheitlich stimmige Veröffentlichung zu einem bestimmten Thema unter einer bestimmten Fragestellung. Die Texte sind mal kurz mal länger und enthalten nicht zwingend wissenschaftliche Inhalte, sondern doch vielmehr Hinweise, Links, Meinungen. Einige betrachten sie als Tagebücher, kommentieren aktuelle Geschehnisse oder diskutieren Einträge in anderen Blogs. Oder wie hier: der Blog als begleitende Plattform einer Veranstaltung und darüber doch auch immer wieder hinausgreifend. Reicht es denn nicht, lesenswerte Blogs in der Blogroll zu vermerken? Die Kollegen von histnet vergeben schon seit längerem das Prädikat "Blog des Monats" und signalisieren damit: Wir finden dies und jenes lesenswert und empfehlen es weiter. Sie verpassen aber anderen Blogs keinen Stempel a là "Unblog des Monats".
Wie die Rezensenten zu Zensoren wurden
Wenn in Kleinbloggersdorf einer auszieht andere zu rezensieren, dann ist es kaum verwunderlich, dass er sich damit großem Unmut aussetzt. So auch hier geschehen. Daniel Eisenmenger berichtet noch einigermaßen amüsiert von der Auseinandersetzung in den Kommentarspalten und fragt nach klaren Vorgaben für die Rezensionen von Blogs.
Karl Schneider verlinkt den Streit mit einem nachdenklich-belustigten "Na dann".
Klaus Graf vom allseits geschätzten Archivalia-Blog hingegen nennt den verantwortlichen Rezensenten einen "miesen Zensor". Denn anscheinend, so legt Grafs Eintrag nahe, war man auf Zeittaucher keineswegs gewillt, die kritischen Kommentare zur eigenen Arbeit genauso gelassen hinzunehmen, wie man vorher die kritischen Rezensionen veröffentlicht hatte. Dass Christian Jung die Kommentare nun gänzlich geschlossen hat, stimmt daher auch mich etwas nachdenklich.
Offenlegung: Dieser Blog ist bisher nicht rezensiert worden.
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28. Oktober 2010
Zweite Sitzung: Vortrag "Das digitale Dilemma" von Bernd Schwedhelm
Der Beruf des Journalisten ist ein anderer geworden in Zeiten der Netzkultur, so haben wir heute von dem Journalisten Bernd Schwedhelm erfahren. Die Veränderungen betreffen die redaktionelle und inhaltliche Arbeit, die zunehmende Bedeutung von technischem Know-How, was neue Arbeitsvorgänge und somit neue Inhalte zur Folge hat. Das redaktionelle Angebot der Verlage und Rundfunkanstalten im WWW ist so schnell und effizient erreichbar, dass uns das Vorinternetzeitalter als eine Ära erscheint, in der Wissen und Information künstlich verknappt waren. Zudem erweitern Social Networks, Wikis und Blogs das Angebot an frei verfügbaren Informationen. Der professionelle Journalist bekommt Konkurrenz in seiner Funktion als Wissensvermittler. Der Zeitungsleser, angewiesen auf die redaktionelle Auswahl, die eine Redaktion für ihn trifft, wird ersetzt durch den User, der sich seine Nachrichten selber beschafft. Und damit die Nachrichten verändert, denn längst ist der Leser selbst zum Anbieter von Informationen geworden: In eben diesen Social Networks und Blogs und Kommentarspalten.
Schwedhelm macht aufmerksam auf den Trend der personalisierten Information. Wenn die Maschine sich merkt, was mich interessiert, dann kann sie den Inhalt darauf abstimmen und ich muss nicht mehr die halbe Zeitung wegschmeißen.
Auch wir als Wissenschaftler fragen uns daher: Sind unsere Kanäle der Wissensaneignung und -vermittlung da noch zeitgemäß? Schwedhelm spricht von der digitalen Wissensgesellschaft, in der andere Kompetenzen gefragt sind, als noch vor zehn Jahren.
Auch unser Verständnis der Darstellung von Forschungsergebnissen ändert sich. Überraschenderweise spielte in der Diskussion die Webanwendung Wikipedia eine zentrale Rolle, in einigen Wortmeldungen meinte der geneigte Zuhörer eine gewisse Skepsis gegenüber derart unverfroren frei verfügbarem Wissen zu erkennen. Wikipedia-Kritik gehört unter Historikern mittlerweile schon zum guten Ton. Überraschend war die einigermaßen kontroverse Diskussion aber deshalb, weil der Vortragende Wikipedia vorher mit keinem Wort erwähnt hatte. Auffällig scheint mir bei diesem Thema immer wieder, dass die Nachteile der Wikipedia im Gegensatz zu den Nachteilen des gedruckten Lexikons einigermaßen überbetont werden. Im Plenum fiel der Begriff Digital Divide.
Eine Zuhörerin merkte an, die interessante Frage sei nicht unbedingt, dass etwas trennt, sondern warum es als trennend empfunden wird. Ein gutes Schlusswort nach einem anregenden Vortrag.
Schwedhelm macht aufmerksam auf den Trend der personalisierten Information. Wenn die Maschine sich merkt, was mich interessiert, dann kann sie den Inhalt darauf abstimmen und ich muss nicht mehr die halbe Zeitung wegschmeißen.
Auch wir als Wissenschaftler fragen uns daher: Sind unsere Kanäle der Wissensaneignung und -vermittlung da noch zeitgemäß? Schwedhelm spricht von der digitalen Wissensgesellschaft, in der andere Kompetenzen gefragt sind, als noch vor zehn Jahren.
Auch unser Verständnis der Darstellung von Forschungsergebnissen ändert sich. Überraschenderweise spielte in der Diskussion die Webanwendung Wikipedia eine zentrale Rolle, in einigen Wortmeldungen meinte der geneigte Zuhörer eine gewisse Skepsis gegenüber derart unverfroren frei verfügbarem Wissen zu erkennen. Wikipedia-Kritik gehört unter Historikern mittlerweile schon zum guten Ton. Überraschend war die einigermaßen kontroverse Diskussion aber deshalb, weil der Vortragende Wikipedia vorher mit keinem Wort erwähnt hatte. Auffällig scheint mir bei diesem Thema immer wieder, dass die Nachteile der Wikipedia im Gegensatz zu den Nachteilen des gedruckten Lexikons einigermaßen überbetont werden. Im Plenum fiel der Begriff Digital Divide.
Eine Zuhörerin merkte an, die interessante Frage sei nicht unbedingt, dass etwas trennt, sondern warum es als trennend empfunden wird. Ein gutes Schlusswort nach einem anregenden Vortrag.
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Digital Divide,
Journalismus,
Social Networks,
Wikipedia
21. Oktober 2010
Erste Sitzung
Zuerst gilt der Dank allen, die heute so zahlreich erschienen sind. Klar dürfte sein, dass ich mich um einen neuen Raum bemühen muss, da selbst der große B108 zu klein ist.
Beachten Sie bitte, dass der nächste Termin aber in jedem Fall noch hier stattfinden muss.
Beachten Sie bitte, dass der nächste Termin aber in jedem Fall noch hier stattfinden muss.
15. Oktober 2010
Histnet sperrt Kommentare
Der schweizer Blog Histnet hatte in den vergangenen Wochen immer wieder über Nutzen und Nachteil der Wikipedia aus geschichtswissenschaftlicher Sicht berichtet. Die Kommentarspalten waren gut gefüllt. Nun ist die Diskussion aber scheinbar aus dem Ruder gelaufen. "Da in den letzten Tagen das Niveau einzelner Beiträge in unseren Kommentarspalten einen bedenklichen Tiefstand erreicht hat, ist die Kommentarfunktion bei den einschlägigen Posts nun abgeschaltet", schreibt Peter Haber heute auf dem Blog.
Die Frage inwieweit man sich kritische Kommentare gefallen lassen muss, ist sicher immer Sache des jeweiligen Blogbetreibers.Die Netiquette sollten alle Kommentatoren jedoch beachten.
Die Frage inwieweit man sich kritische Kommentare gefallen lassen muss, ist sicher immer Sache des jeweiligen Blogbetreibers.Die Netiquette sollten alle Kommentatoren jedoch beachten.
Geschichte im Computerspiel
Bemerkenswert an dem Bericht von ZEITonline ist nicht, dass sich Historiker mit Computerspielen beschäftigen. Bemerkenswert ist vielmehr die differenzierte und kluge Sicht mit der Prof. Angela Schwarz (Siegen) dies tut.
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